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Erneut sehr gute Noten für Schloss Dagstuhl

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„Exzellentes“ Informatikzentrum soll weiterhin durch Bund und Länder gefördert werden

Das Leibniz-Zentrum für Informatik Schloss Dagstuhl widmet sich mit großem Erfolg seiner Aufgabe, die internationale Informatikforschung auf einem weltweit herausragenden Niveau zu unterstützen. Zu diesem Schluss kam die Leibniz-Gemeinschaft in ihrer Senatssitzung am 10. März 2017 und empfiehlt daher Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung fortzuführen.

Eine internationale Expertenkommission begutachtete turnusmäßig nach sieben Jahren erneut Schloss Dagstuhl und verteilte hervorragende Noten für seine drei Bereiche: das wissenschaftliche Seminarprogramm, die gemeinsam mit der Universität Trier betriebene offene Bibliographiedatenbank dblp und die open-access verlegerischen Tätigkeiten. Mit diesen Bewertungen sah der Leibniz Senat die überregionale Bedeutung von Schloss Dagstuhl bestätigt und sieht seine Fortführung auch als von gesamtstaatlichem, wissenschaftspolitischem Interesse.

Seit seiner Gründung im Jahre 1990 bietet Schloss Dagstuhl für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt ein Begegnungszentrum, um Forschungsprobleme gemeinsam zu diskutieren und Lösungen kooperativ zu entwickeln. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hebt in seiner offiziellen Stellungnahme hervor, dass es Schloss Dagstuhl gelingt, ein anspruchsvolles, aktuelles und qualitätsgesichertes Seminarprogramm für die internationale wissenschaftliche Informatikfachwelt anzubieten. Dazu wählt das wissenschaftliche Direktorium aus den beantragten Seminaren die aus, die ein aktuelles und hochkarätiges Seminarprogramm ergeben. Insgesamt treffen sich zum Austausch von Ergebnissen und Ideen jährlich etwa 3.500 ausgewiesene Forscherinnen und Forscher sowie Fachleute aus der Industrie. Außerdem findet eine effektive Nachwuchsförderung durch das Zentrum statt. Auch die Bemühungen zur Steigerung des Frauenanteils unter den Teilnehmenden werden von dem Leibniz-Senat begrüßt. Allerdings regt der Senat an, diese Bemühungen zu verstärken und auch auf die Besetzung der wissenschaftlichen Gremien auszudehnen.

Angesichts der weiter zunehmenden Bedeutung der Informatik für Wissenschaft und Gesellschaft wird das Informatikzentrum ermutigt, im Rahmen seiner schon jetzt erfolgreichen Bemühungen um die Fächer übergreifende Zusammenarbeit noch stärker auf die Nachfragen und Bedürfnisse anderer Wissenschaften nach Informatiklösungen einzugehen und die Kooperation mit ähnlich agierenden internationalen Instituten auszubauen.

Schloss Dagstuhl hat seit der letzten Evaluierung im Jahre 2009 auf weitere Bedürfnisse der Informatikgemeinschaft reagiert und neben dem Seminarprogramm neue Aktivitäten eingeleitet. Dazu gehören die Bibliographiedatenbank dblp und ein Open-Access-Verlag. Diese Dienste sind für die internationale Informatik von großer Bedeutung und weltweit sehr gefragt. Sie sind eine Ergänzung zum Seminarprogramm und tragen dazu bei, den Ruf von Schloss Dagstuhl als soziale Forschungsinfrastruktur für die internationale Informatik zu verbessern.

Die Bibliographiedatenbank dblp wurde an der Universität Trier gegründet und wird seit Ende 2010 gemeinsam von Schloss Dagstuhl und der Universität Trier betrieben. Im Jahr 2016 konnte dblp das erste Mal die Marke von 400.000 neu aufgenommenen Publikationen überschreiten. Dies entspricht mehr als 1.500 neuen Publikationen pro Arbeitstag. Ende 2016 indexierte dblp somit bereits über 3,6 Millionen Fachartikel aus den verschiedenen Teilgebieten der Informatik. Die Nutzung des dblp-Dienstes blieb dabei auf konstant hohem Niveau. Jeden Monat verzeichnet die dblp-Webseite bis zu 17 Millionen Seitenzugriffe von etwa 450.000 verschiedenen Nutzern aus aller Welt.

Die Förderung der Kommunikation zwischen den Wissenschaftlern in der Informatik gehört zu der zentralen Aufgabe von Schloss Dagstuhl. Wissenschaftliche Veröffentlichungen sind Teil der Forschungskultur, um qualitätsgesicherte Forschungsergebnisse zu diskutieren und zu kommunizieren. Mit seinen Open-Access-Verlagsangeboten unterstützt Schloss Dagstuhl die Forschungsgemeinde dabei, freien Zugang zu den wichtigsten und neuesten Forschungsergebnissen zu erlangen. Neben Veröffentlichungen, die in engem Bezug zum wissenschaftlichen Programm stehen, verlegt Schloss Dagstuhl auch Konferenzbände und Zeitschriften. Herausragende Reihe ist dabei LIPIcs, in der die Publikationen erstklassiger Konferenzen erscheinen. Auch in 2016 haben die Open-Access-Publikationsaktivitäten starken Zuspruch bekommen. So wurden in den beiden Konferenzbandreihen LIPIcs und OASIcs zusammen erstmals über 1.000 wissenschaftlich begutachtete Publikationen innerhalb eines Jahres veröffentlicht.

Das Leibniz-Zentrum für Informatik Schloss Dagstuhl wird jährlich mit rund 2,6 Millionen Euro vom Bund, dem Saarland und Rheinland-Pfalz gefördert. Am Zentrum arbeiten rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter In Voll- und Teilzeit. Dies entspricht 34 Vollzeitstellen. Schloss Dagstuhl ist auch als Ausbildungsbetrieb tätig und hat seit 1991 insgesamt acht Personen ausgebildet, von denen vier in feste Anstellungsverhältnisse übernommen wurden. Im laufenden Jahr wird wieder ein Jugendlicher in Schloss Dagstuhl seine Ausbildung beginnen.

Die umfassende Senatsstellungnahme kann von dem Server der Leibniz-Gemeinschaft heruntergeladen werden: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/das-evaluierungsverfahren-des-senats/senatsstellungnahmen/

Für Interviews, Reportagen und Filmaufnahmen wenden Sie sich bitte an

Dr. Michael Wagner

Tel.: +49 6871 905-200

E-Mail: Michael.Wagner@dagstuhl.de

Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!