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Der Zufluchtsort des Informatik-Volkes

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Dänische Forscher unter den prominenten Gästen eines exklusiven Refugiums in romantischem deutschem Schloß

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Artikel aus der dänischen Zeitung "Børsen" von Nils Bünemann nach einem Besuch im Schloß Dagstuhl (Übersetzung: Torben Hagerup):
Dänische Forscher unter den prominenten Gästen eines exklusiven Refugiums in romantischem deutschem Schloß
Dänische Informatik-Forscher haben ein kleines deutsches Schloß entdeckt, wo man Forschungsergebnisse austauschen und sie mit hochqualifizierten Kollegen aus aller Welt diskutieren kann. Und das in einer Atmosphäre, die sowohl sozial wie landschaftlich ein wenig aus dem Gewohnten heraustritt.
Der Ort heißt Schloß Dagstuhl. Er liegt auf einem waldbewachsenen Berg im Saarland, der Ecke Deutschlands, die sowohl an Luxemburg wie an Frankreich grenzt. Das Schloß hat eine Vergangenheit als Kloster und Pflegeheim, wurde aber vor fünf Jahren zum "Internationalen Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik" umgebaut - einem im internationalen Zusammenhang einmaligen Treffpunkt für Wissenschaftler, die sich mit Informationstechnologie beschäftigen.
Isoliert vom Lärm, von den Autoabgasen und von den ablenkenden Unterhaltungsangeboten der Großstadt fungiert Schloß Dagstuhl als ein perfekter Rahmen für - teils erhitzte - Diskussionen über die neuesten komplizierten Theorien über "Molekulare Bioinformatik", "Neue Trends in Datenbanksprachen", "On-line-Algorithmen" und andere Themen, die nur von den eingeweihten Spezialisten verstanden werden.
Ohne Fernsehen 30 bis 35 Male im Jahr quartieren sich bis zu 40 Forscher für eine Woche im Schloß ein und vertiefen sich in ihr Gebiet. Sie haben Zugang zu einer reichhaltigen und auf dem neuesten Stand gehaltenen Bibliothek, zu Computern und zu einer Natur, die zu entspannenden Wanderungen und Radtouren einlädt.
Die Unterbringung geschieht in modernen und bequemen Räumen, die aber nicht mit den luxuriösen Verhältnissen verwechselt werden dürfen, die man in anderen Seminarzentren findet. Es gibt weder Fernsehen noch Radio oder Telefon in den Zimmern, die übrigens nur von innen abgeschlossen werden können. Die Außentüren des Schlosses werden mit einem Code geöffnet, den man bei der Anmeldung erfährt.
"Wir haben nicht aus finanziellen Gründen darauf verzichtet, die Zimmer mit Fernsehen oder auch Workstations auszustatten. Ganz bewußt haben wir uns in einer Weise eingerichtet, die die Seminar-Teilnehmer dazu zwingt, die Kommunikation miteinander zu suchen, anstatt sich einzuschließen, jeder in seinem Zimmer, zwischen den Plenum- oder Arbeitsgruppensitzungen des Seminars", sagt der wissenschaftliche Leiter des IBFI, Professor Reinhard Wilhelm. Auch der fehlende Zimmerschlüssel hat eine Erklärung, die mit dem Dagstuhl-Konzept zusammenhängt. "Eine Sache ist, daß wir die Mühe mit der Verwaltung der Schlüssel vermeiden. Aber genau so wichtig ist es, daß das ganze Konzept auf Vertrauen und Kollegialität basiert", erklärt Wilhelm.
Spitzennamen Die Verhältnisse sind so ideal, daß IBFI weitaus mehr Seminar-Anträge bekommt als angenommen werden können. Welche Seminare abgehalten werden, wird von einem wissenschaftlichen Rat entschieden, der aus Reinhard Wilhelm und sieben weiteren Professoren besteht. Wenn ein Seminar genehmigt ist, muß der Antragsteller eine Liste der Forscher erstellen, die er einladen möchte. Auch diese Liste wird kritisch von der wissenschaftlichen Leitung Dagstuhls durchgesehen, die durchaus manchmal einige Namen streicht und durch andere ersetzt. "Nur die absoluten Spitzennamen auf jedem Forschungsgebiet erhalten eine Einladung nach Dagstuhl", sagt Reinhard Wilhelm.
Auf diesem Hintergrund kann die dänische Informatik-Forschung darauf stolz sein, daß nicht weniger als vier der 30 Seminare in der Saison 1995/96 von dänischen Forschern vorgeschlagen wurden - und von diesen geleitet werden sollen.
Professor Hanne Riis Nielson vom Mathematischen Institut der Universität Aarhus ist eine begeisterte Teilnehmerin der Dagstuhl-Seminare. Sie ist gerade von ihrem vierten Seminar zurückgekehrt, das sie zum ersten Mal auch mitorganisiert hat. Das Seminar trug den Titel "New Trends in the Integration of Paradigms". "Die Dagstuhl-Seminare sind äußerst ergiebig und fruchtbar für die fachliche Entwicklung der Teilnehmer", sagt Hanne Riis Nielson, die vermutlich nicht zum letzten Mal auf dem kleinen Schloß im südwestlichen Deutschland gewesen ist.